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Reinhard Löwisch

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Unsere Krippe  Zurück zur Startseite

 

Panoramansicht der krippeIm Winter 1994/95 entschlossen wir uns beide, eine Krippe unter den Weihnachtsbaum zu kaufen. Nachdem die fertigen Krippen in Gößweinstein und auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg nicht unserem Geschmack entsprachen, weil sie unbeweglich waren und wenig Gestaltungsspielraum ließen, entschlossen wir uns, eine Krippe selbst zusammen zu stellen. Im Frühsommer 1995 trafen wir uns mit Krippenbaumeister Bayerschmidt in seiner Werkstatt im Gößweinsteiner Kloster.

Dort erläuterte er uns die verschiedenen Möglichkeiten und zeigte einige Beispiele. Wir entschieden uns für eine Krippe im fränkischen Stil mit 20 cm hohen, beweglichen Ankleidefiguren. Als Vorbild für das Krippenhaus diente die alte Scheune von Reinhards Eltern aus dem 18. Jahrhundert. Sie steht (mittlerweile als halbe Ruine) in der Zeubacherstraße in Waischenfeld, in der Nähe einer Zimmerei. Anfang November schneiderte Margas Schwester Christine Seidler die Kleidung für unsere ersten sieben Figuren im Maßstab von ca. 1:10 (Maria und Josef, Hirte, Hirtenjunge, die drei Könige ohne Sternträger). Schon das Jahr über sammelten wir fleißig klein gemusterte Stoffreste und passende Schnitte (vom FSV). Im August beim Zelten in unserem Garten strickten Christl und Maria (ebenfalls Margas Schwester) Mütze und Jacke für den Hirten. Anfang Dezember brachte Christl die angekleideten sieben Figuren. In der gleichen Zeit bastelte Margas Vater Josef (Sepp) den ersten Krippentisch (100x70x80cm) aus Lärchenholz mit Fichtenholzbretter als Platte.

Beim 2. Gebäude links hab ich mittlerweile den Hühnerstall im OG wieder abgebaut, weil man den Stall nicht richtig serhen konnte. Die Hühner laufen jetzt bei der Miste (dahinter) herum
 
   
Die werkstatt in der KrippeAuch im Dezember besuchten wir Bayerschmidt in seinem Häuschen in Behringersmühle . Wir hatten Maria und Josef dabei, um das richtige Größenverhältnis von Figuren zum Scheunentor zu bestimmen. Am Heiligen Abend (nachmittags) kam Bayerschmidt mit dem Krippenhaus und half beim Aufstellen der Krippe. Zuerst das Gebäude positioniert, dann den Weg mit Kieselsteinen aus dem Garten verlegen, dann das Moos hingelegt und danach die Figuren und der Rest. Auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt und in den beiden Bamberger Krippenläden Ramspeck und Magnus Klee hatten wir diverse Kleinteile für die Krippe und eine Beleuchtung gekauft.  Die Figuren: Maria und Josef. Sie in dunkler Feiertagstracht, er mit Kniebundhose, Weste, Jacke und Dreispitz-Hut. Die drei Könige sind für uns die „Sternsinger“, Ministranten wie sie z.B. in Nankendorf alljährlich unterwegs sind. Sie sind entsprechend angezogen.

Hirtenbube und Hirte haben Arbeitsklamotten an, wie in der Gegend gebräuchlich. Das Figurengestell besteht aus biegsamen, dicken Draht, der mit Plastikringen ummantelt ist. Die Plastikringe gewährleisten, dass die einzelnen Glieder bis zu einem gewissen Grad beweglich (abknickbar) sind. Damit können die Figuren verschiedene Positionen einnehmen: Stehen, Gehen, Sitzen, Knien. Die Glieder, allesamt aus Holz geschnitzt, werden auf den Drahtvorsprung aufgesteckt. Damit ist man auch hier flexibel. Es können die Köpfe ausgetauscht werden und auch die Hände und Füße. Wir haben uns verschiedene Hände gekauft. So kann z.B. der Josef einmal einen Stab halten (Finger machen ein Loch in der Mitte) oder die Hand gerade ausstrecken, wie wenn er auf etwas zeigen würde. Alle Krippenfiguren haben in den Fußsohlen kleine Löcher. Damit bekommen die Figuren besseren Halt, wenn man an der Stelle, wo der Fuß steht, einen kleinen Nagel ohne Kopf in die Krippenplatte schlägt und die Figur darauf steckt. Alle unsere Figuren (und auch die meisten Tiere) stammen von der Holzbildhauerei Kreutz in Gröbenzell bei Dachau. Neben den Gliedern aller Krippenfiguren sind (mit Ausnahme der Katzen) alle Tiere aus massivem Holz geschnitzt. Holz deshalb, weil hier die Mimik der Gesichter und die Ausdrucksweise natürlicher erscheint als mit Plastikfiguren. 
 
   
Die heilige Familie1998 kam das Fachwerkhaus dazu, ein Backofen mit selbst hergestellten Backsteinen, die Werkstatt (ebenfalls gemauert), das Taubenhaus, der Garten, der Hasen- und der Schweinestall und einige neue Figuren. Vor allem die Frauenqoute musste auf Befehl der Frau verbessert werden. Nun haben wir neben Maria noch ein Magd und das kleine Mädchen. Buben sind trotzdem in der Überzahl ;-) Im November 2001 bekam der Stadel einen Sockel. Die Scheune ist jetzt auch fünf Zentimeter höher als ursprünglich und damit höher als das Fachwerkhaus - wie es sich gehört. Im Winter 2001/02 stellten wir noch einen selbst gebauter Brunnen dazu. Großes Augenmerk legen wir nach wie vor auf die möglichst detailgenaue Einrichtung der Gebäude. Daher steckt sehr viel Arbeit hinter der Kulisse; Sammelleidenschaft und eine große Portion Liebe zu unserer Krippe, die uns seither alle Jahre sehr viel Freude bereitet - auch wenn sie mittlerweile an die drei Quadratmeter Fläche im Wohnzimmer beansprucht. Zwischen 2002 und 2006 wurde an Details gefeilt und die I-Tüpfelchen gemacht. Holzstoß mit gehacktem gleichlangen Scheiten, ein weiterer mit geviertelten Meterstücken (natürlich im Maßstab 1:10). Aus Silvester-Raketen- Haltehölzern gab es einen Balken-Stoß in die Werkstatt. Neue Hennen kamen auf die Lerchennadeln-Miste, die Speisekammer bekam neue Dosen mit Pfirsichen und anderen Obst, mit Erdal-Creme und Weck-Einmacheimer; was man halt so alles braucht. Außerdem wurden die Lämpchen Nr. 13 und 14 in Betrieb genommen, wofür ein dritter Trafo nötig war. Drei neue Schafe kamen hinzu, 5 Gänse und ein kleines Zicklein. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020, unsere Krippe ist schon 25 Jahre alt und fertiggestellt. Fertig deshalb, weil der ganze Platz auf dem Krippentisch voll gestellt ist. Auch bei den Zubehörteilen gibt es keine offenen Wünsche mehr. Die letzte Anschaffung war ein neuer Stern von bethlehem mit langem Schweif aus Holz, der am großen Baum oben in den Ästen hängt und goldfarbig angestrichen worden ist. Ursprünglich war noch ein kleiner Weiher vorgesehen und auch schon gebaut. Leider ging immer wieder das Wasser verloren. Es wurde vom trockenen Moos ringsum "aufgesogen". Deshalb jetzt ohne Weiher.

 
 
   
Die Krippe aus einem anderen Blickewinkel  Neu hinzugekommen ist seither ein Brunnen, der auf den Bildern hier noch nicht zu sehen ist und ein Komet als Künder des Ereignisses, der auf der Baumwurzel thront. Die Marter (Bild links gaaanz hinten) hab ich  aus der Krippe raus, weil sie schon ein nachfolgendes Ergeignis (Tod Jesu) ankündigt. Für weitere Gebäude ist kein Platz. Die 2 qm Fläche sind sehr voll und eng gestellt, weil unser Krippenbauer Bayerschmidt ()er ist leider schon verstorben) immer der Meinung war, bei uns in den fränkischen Höfen ist alles eng beieinander, was ja auch stimmt.Die Scheune ist nach wie vor auch das höchste Gebäude.

Weil wir keine Verwandschaft haben, die die Krippe einmal übernehmen und weiter pflegen würde, tragen wir uns mit dem Gedanken, diese Krippe zu verkaufen  - für einen hohen vierstelligen Betrag, in der unsere Arbeitszeit noch gar nicht berücksichtigt ist - nur das Kunsthandwerk der anderen.
 

Magd und Knecht beim Arbeiten 

 Magd und Knecht bei der Arbeit vor der Werkstatt.

  In Wahrheit haben wir uns beide (Marga und Reinhard) damit in die Krippe intregiert.  Hier gibt es einen kleinen Krippenfilm (MP4)  zum Downloaden und mit dem VLC-Media-Player ansehen